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S

Sokrates

Sokrates (Σωκράτης Sōkrátēs * 469 v. Chr. in Alopeke, Athen; † 399 v. Chr. in Athen) war ein für das abendländische Denken grundlegender griechischer Philosoph, der in Athen zur Zeit der Attischen Demokratie lebte und wirkte. Zur Erlangung von Menschenkenntnis, ethischen Grundsätzen und Weltverstehen entwickelte er die philosophische Methode eines strukturierten Dialogs, die er Maieutik („Hebammenkunst“) nannte.

Sokrates selbst hinterließ keine schriftlichen Werke. Die Überlieferung seines Lebens und Denkens beruht auf Schriften anderer, hauptsächlich seiner Schüler Platon und Xenophon. Sie verfassten sokratische Dialoge und betonten darin unterschiedliche Züge seiner Lehre. Jede Darstellung des historischen Sokrates und seiner Philosophie ist deshalb lückenhaft und mit Unsicherheiten verbunden.

Sokrates’ herausragende Bedeutung zeigt sich vor allem in seiner nachhaltigen Wirkung innerhalb der Philosophiegeschichte, aber auch darin, dass die griechischen Denker vor ihm heute als Vorsokratiker bezeichnet werden. Zu seinem Nachruhm trug wesentlich bei, dass er das gegen ihn verhängte Todesurteil wegen angeblich verderblichen Einflusses auf die Jugend sowie Missachtung der Götter akzeptierte und eine Fluchtmöglichkeit aus Respekt vor den Gesetzen nicht wahrnahm. Bis zur Hinrichtung durch den Schierlingsbecher beschäftigten ihn und die zu Besuch im Gefängnis weilenden Freunde und Schüler philosophische Fragen.
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sokrates)


sokratische Wende

Als Sokratische Wende wird eine grundlegende Verschiebung des Hauptinteresses der antiken Philosophie bezeichnet, eine Zäsur, die man mit dem Leben und Wirken des griechischen Philosophen Sokrates verbindet. Im Grunde geht es dabei um eine Abwendung von der Naturbetrachtung zu Gunsten der Betrachtung der menschlichen Angelegenheiten.

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sokratische_Wende)

sokratisches Paradox

„Ich weiß, dass ich nichts weiß“ (oîda ouk eidōs) ist ein geflügeltes Wort, das als verfälschende Verkürzung eines Zitats aus Platons Apologie dem griechischen Philosophen Sokrates zugeschrieben wird. Das Zitat steht bei Platon für die Entwicklung der eigenen Erkenntnis von der Entlarvung des Scheinwissens über das bewusste Nichtwissen hin zur Weisheit als Wissen um das Gute, welches die Tugend in ihrer Einheit konstituiert. Zieht man spätere Berichte über die ungeschriebene Lehre Platons heran, lässt sich das Wesen des Guten als identisch mit dem absoluten Einen verstehen (Aristoteles, Metaphysik 1091 b 13-15). Echtes Philosophieren setzt das Bewußtsein des Nichtwissens voraus. Das vermeintliche Wissen ist nur ein beweisloses Für-selbstverständlich-Halten, das sich bei näherer Untersuchung als unhaltbares Scheinwissen entpuppt. Sokrates prüft das Wissen der Handwerker, Politiker, Redner und Dichter. Deren technische Sachkenntnisse sind für ihn nicht interessant, weil sie keine ethische Einsicht liefern. Sein Denken dreht sich um die Frage, wie das Leben zu leben sei. Durch ihn kommt eine Gewissenhaftigkeit der Rede in die Welt, die Höheres fordert als wissenschaftliche Exaktheit und die die leere Gläubigkeit des Nachtuns und Nachsprechens in Unruhe hält (Helmut Kuhn: Sokrates. Ein Versuch über den Ursprung der Metaphysik, 1934, S. 46). 

(Quelle: http://platon-heute.de/vom-nichtwissen.html)

Sophisten

Als Sophisten wird eine Gruppe von Männern aus der griechischen Antike bezeichnet, die über besonderes Wissen auf theoretischem oder praktischem Gebiet verfügten, im engeren Sinne vor allem vielgebildete Didaktiker und Rhetoriker, die auch meist gegen Geld Unterricht gaben. Sie wirkten von etwa 450 v. Chr. bis etwa 380 v. Chr.
Den Namen „Sophisten“ erhielten Griechen mit speziellen Kenntnissen und Fertigkeiten in Kunst, Handwerk, Geometrie, Redekunst, Dichtung, Musik und/oder Philosophie. Seit der Mitte des 5. Jahrhunderts bezeichnete der Ausdruck insbesondere Lehrer der Redegewandtheit, der praktischen Lebensweisheit und der Staatskunst. Sie boten ihre Dienste jedem an und gaben gegen Geld Unterricht.
Die Sophisten bildeten weder eine geschlossene philosophische Strömung, noch gab es sophistische Schulen. Die Sophisten hatten eine aufgeklärte Haltung zur Religion. Sie gingen davon aus, dass nicht die Götter das menschliche Schicksal lenken, ohne deren Existenz zu bestreiten. 
Die philosophische Bewertung der Sophisten war lange Zeit stark (und ist es bis heute) von dem negativen Bild geprägt, das Platon, Aristophanes und Aristoteles und in Folge philosophische Historiker aus metaphysischer Perspektive gezeichnet haben. 
Innerhalb der traditionellen Geschichtsschreibung wurden die Sophisten mehrheitlich abgewertet. Rhetorische Figuren, die nicht wahrheitserhaltend verfahren, sondern Fehlschlüsse veranlassen sollen, werden oft als Sophismen bezeichnet. 
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sophisten)